Vision

Vision eines neuen Konservativismus

Was heißt konservativ sein im 21. Jahrhundert?


Was mich seit einiger Zeit umtreibt, ist wie man sich als konservative und wirtschaftsliberale Partei im 21 Jahrhundert aufstellen muss, aber noch mehr, was man im eigentlichen Kern darstellt und was genau die Vision für unsere Zukunft ist? Dabei sind verschiedene Ebenen zu betrachten, was ist unser Selbstverständnis und Definition konservativ zu sein, welche gesellschaftlichen Themen müssen wir politisch angehen und anpassen, wie soll die Europäische Union weiter entwickelt werden, was ist unser Bild für die zukünftige globale Weltordnung und wo finden wir uns darin als deutsche Nation wieder? Wie gehen wir mit Herausforderungen der Klimaerwärmung oder Digitalisierung um? Wie mit der immens hohen Komplexität der heutigen Welt mit einer Vielzahl von unabhängigen Systemen und Ordnungen, einer verteilten Intelligenz, welche zu einem exponentiellem Wachstum im Guten wie im Schlechten geführt hat… 


Daher, was heißt eigentlich "konservativ sein“ im 21. Jahrhundert? Zu der Definition, beziehungsweise dem Selbstverständnis als Partei wie die CDU finde ich wenig. Ich respektiere unsere christlichen Wurzeln unserer Kultur, jedoch ist es fraglich ob diese Wurzeln die Basis für die Zukunft sein kann in einer kulturell multipolaren Welt und gleichzeitig in einer so stark individualisierten Gesellschaft wie die unserer Nation? Meines Erachtens eben nicht... Verschärfend kommt hinzu, dass rechtsradikale versuchen „klassische“ konservative Werte, Parteien, aber auch breite gesellschaftliche Schichten und selbst den bürgerlichen Dialog zu unterwandern. Daher brauchen wir andere Antworten, eine andere Story… Meine persönlichen Werte fundieren auf der Aufklärung, der Naturwissenschaften und insbesondere den universellen Menschenrechten, natürlich sind diese Werte ebenfalls verwurzelt mit der demokratischen und offenen Kultur Deutschlands. Gleichzeitig bin ich stolz auf Deutschland und dessen lange Geschichte und möchte unser kulturelles Erbe bewahren, meine aber auch, dass sich unser Selbstverständnis darüber weiter entwickeln muss. Wir müssen meiner Meinung nach etwas Neues entwickeln, etwas das ins 21. Jahrhundert passt, das mit dem Neuem zurechtkommt und das Neue mitgestaltet. Für mich heißt das:


Das Alte, Gute und Schöne bewahren, dem Neuen zugewandt!

Also am Bewahrenswertem festzuhalten, aber das Neue mit aufnehmen, zum Ziel eine schönere, bessere Zukunft zu gestalten!


Dies möchte ich anschaulich machen mit Beispielen wie: Städte ihr historisches, baukulturelles Erbe bewahren und mit herausragender, neuer Architektur zu etwas Einmaligen verbinden. Familienwerte wie Vertrauen, Geborgenheit, Hilfsbereitschaft und das innige Verhältnis von Eltern zu Kindern bewahren, aber die Familie für neue Modelle öffnen. Die innere Sicherheit die wir entwickelt haben zu bewahren, gleichzeitig mit einer neuen Ordnung Gefahren abzuwehren, wie den internationalen, aber auch inneren, rechten Terrorismus oder die digitale Einflussnahme auf unsere Demokratie von Außen oder dem erstarken von Despotien die durch Chaos uns schwächen wollen. Dabei aber sicherstellen, dass dies im Einklang mit den Grundrechten passiert. Die wirtschaftliche Stärke, die wir haben zu bewahren, aber mit einer durchdachten und durchgeplanten Digitalisierung weiter zu entwickeln. Unseren Wohlstand bewahren aber diesen grüner zu machen. Die Vorzüge der Krankenkassen, Sozial- und Rentenversicherung, der Pensionssystem usw. zu bewahren, mit den kommenden Herausforderungen aber endlich offen und ehrlich umzugehen um ein zukunftssicheres System abzustimmen, dieses auch gleich mit einem solidarischen Grundeinkommen zu verbinden. Denn es gilt eine breite Mittelschicht zu bewahren, aber auch diejenigen am unteren Einkommensbereich zu stärken und Prekariat zu verhindern. Die guten Ansätze unsere Infrastruktur, Bildung, Demokratie und noch so vielen mehr zu bewahren, aber auch zu verändern… Doch das sollte man einzeln je Thema betrachten (gerne auch bei YouTube vorbeischauen, Link ist unten)! 


Auch wenn der Philosoph Michael Oakeshott die Definition des Begriffes „konservativ“ prägte und ich dabei mit ihm inhaltlich in Teilen übereinstimme, wie die Ehe und Familie zu verteidigen, oder ein gesundes Misstrauen gegenüber zentralisierter Macht zu haben, oder dem begegnen von Demagogen mit offener Feindschaft, so bin ich heute überzeugt, dass „durch langsame Reformen“ die den bisherigen Konservativismus kennzeichnet, die Missstände von heute nicht mehr aus der Welt geschafft werden können. Aber noch viel weniger die noch zu kommenden Herausforderungen zu bewältigen. Es braucht mehr Neues und mehr Mut! 


Das Alte, Gute und Schöne bewahren, dem Neuen zugewandt, muss die Basis sein um mutige Antworten auf die Herausforderungen zu finden und eine gemeinsame Vision über die Zukunft der Welt und Deutschland zu entwickeln, um daraus die Strategie für Parteien abzuleiten. Ich möchte für ein starkes Deutschland werben auf das alle stolz sein können , ein Land welches Europa führt, aber keinen dominiert, eines das sich an seine Geschichte erinnert und daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunft zieht und eine liberale, offene, kinderfreundliche, wohlhabende, umweltbewusste, einwanderungsfreundliche und moderne Gesellschaft schafft, ein Land das international Verantwortung übernimmt, seine parlamentarische Demokratie erhält, aber diese und sich weiter entwickelt. Wir müssen unsere #ZukunftNeuDenken !

Share by: